Das Osloer Nobelpreiskommitee hat der EU gestern den renommierten Friedensnobelpreis verliehen. Viele ranghohe europäische Spitzenpolitiker und Spitzendiplomaten nahmen an der Zeremonie teil. Ist also alles gut in Europa? - Mitnichten!
Während in den letzten Monaten vermehrt positive Meldungen aus den USA auch nach Europa schwappten
- hier eine kleine Auswahl: AIG, Banken allgemein, Energiemarkt, Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeitsbekämpfung, Solidarität der Reichen und Mächtigen hinsichtlich der Bekämpfung der eigenen Schuldenproblematik durch moderate Steuererhöhungen (ein Blankfein-Interview im Handelsblatt, dass ich hier gerne auch noch verlinkt hätte, wurde nicht online gestellt) -
könnten die Nachrichten aus Europa kaum gegensätzlicher sein
- hier eine kleine Auswahl: steigende Arbeitslosigkeit in der EU, Diskussion um einen Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU, Streit um die EU-Finanzplanung 2014-2020, Bankenunion, Leistungsbilanzdefizite südeuropäischer Länder, politisches Geschacher wie aktuell im Falle Mario Montis, Großkonzerne fliehen aus Südeuropa.
Freilich ist und bleibt die 60-jährige Geschichte der EU eine großartige Erfolgsgeschichte, die den Menschen spätestens nach der EU-Osterweiterung 2004 Frieden und Wohlstand in ganz Europa brachte. Es zeigt sich aber auch, dass Nordeuropa wirtschaftlich den Süden längst abgehängt hat. Rhetorische Frage: Ist das etwas Neues? - Um meine Frage aus der Überschrift eindeutig zu beantworten: Nein, Amerika hängt Europa nicht ab, ganz sicher aber den Süden.
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