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Dienstag, 11. Dezember 2012

Presseschau: Hängt Amerika Europa ab?

Das Osloer Nobelpreiskommitee hat der EU gestern den renommierten Friedensnobelpreis verliehen. Viele ranghohe europäische Spitzenpolitiker und Spitzendiplomaten nahmen an der Zeremonie teil. Ist also alles gut in Europa? - Mitnichten!

Während in den letzten Monaten vermehrt positive Meldungen aus den USA auch nach Europa schwappten

- hier eine kleine Auswahl: AIG, Banken allgemein, Energiemarkt, Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeitsbekämpfung, Solidarität der Reichen und Mächtigen hinsichtlich der Bekämpfung der eigenen Schuldenproblematik durch moderate Steuererhöhungen (ein Blankfein-Interview im Handelsblatt, dass ich hier gerne auch noch verlinkt hätte, wurde nicht online gestellt) -

könnten die Nachrichten aus Europa kaum gegensätzlicher sein

- hier eine kleine Auswahl: steigende Arbeitslosigkeit in der EU, Diskussion um einen Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU, Streit um die EU-Finanzplanung 2014-2020, Bankenunion, Leistungsbilanzdefizite südeuropäischer Länder, politisches Geschacher wie aktuell im Falle Mario Montis, Großkonzerne fliehen aus Südeuropa.

Freilich ist und bleibt die 60-jährige Geschichte der EU eine großartige Erfolgsgeschichte, die den Menschen spätestens nach der EU-Osterweiterung 2004 Frieden und Wohlstand in ganz Europa brachte. Es zeigt sich aber auch, dass Nordeuropa wirtschaftlich den Süden längst abgehängt hat. Rhetorische Frage: Ist das etwas Neues? - Um meine Frage aus der Überschrift eindeutig zu beantworten: Nein, Amerika hängt Europa nicht ab, ganz sicher aber den Süden.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Banken - Unterschiedliche Länder, unterschiedliche Sitten!

Neue sehr positive Nachrichten aus dem us-amerikanischen Bankensektor: Immer mehr Institute machen mittlerweile wieder immer mehr Umsatz und Gewinn, die Kreditvergabe steigt, die faulen Kredite können zurückgefahren werden etc. Bemerkenswert: Dieses Jahr gab es ca. 50 Bankenpleiten in den Staaten. Da sich das Jahr dem Ende zuneigt, dürften es auch nicht mehr viel mehr werden. Jedoch ist auch dies positiv zu werten, da der Wert der Vorjahre deutlich unterschritten wird - in den Jahren 2007-2011 gingen wohl regelmäßig mehrere Hundert oder weit über Hundert Institute im Jahr pleite. Wegen dem Einlagensicherungsfonds sind die Kundengelder bei Bankpleiten nicht tangiert.

Das Tal der Tränen jedenfalls hat der US-Bankensektor wieder hinter sich gelassen.

Ich frage mich: Wie sieht es zum Vergleich in Europa aus? - Ich habe hier noch nie von einer Bankenpleite gelesen, vllt. vereinzelt. Eher ist es so, dass auch kleinere nicht systemrelevante Institute gerettet werden. So geschehen in Spanien, wie ich vor ein paar Monaten mal las.

Fazit aus dem Vergleich USA-Europa: Wie ein "Stresstest" richtig aussieht verstehen nur die Amerikaner!

Randnotiz: Island, von der Finanzkrise 2008 am heftigsten erwischt, räumt(e) in seiner Bankenvergangenheit ordentlich auf, schmeißt auch mal ein paar Ex-Banker in's Gefängnis. Mit einem Sonderermittler-Team bis hin zu Kopfgeldjägern wollen die Isländer den ehemaligen Schergen auf die Schliche kommen.

Unterschiedliche Länder, unterschiedliche Sitten. Es zeigt sich, dass im Grunde jedes Land anders mit seiner Bankenvergangenheit und Landschaft umgeht. Es gibt kein international einheitliches und abgestimmtes Vorgehen.