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Donnerstag, 15. Dezember 2011

In China essen sie Hunde!

Noch vor wenigen Tagen habe ich es in diesem Blog geschrieben und schon heute wurde es Realität: In China protestieren die Menschen. Ein ganzes Dorf mit seinen 20.000 Einwohnern geht auf die Straße. Sie proben den Aufstand, weil sie ihre Löhne einfordern und gegen die korrupte Staatsmacht demonstrieren wollen, die kommunales Eigentum an windige Immobilienfirmen verscherbelt. Die Behörden haben die Kontrolle über die Lage verloren. Mahlzeiten werden knapp.

Viele weitere Fälle sozialer Unruhen ereignen sich in dem gelben Riesenland, das vor Spannung zu bersten droht. Wo die Wirtschaft seit Jahren von einem Rekord zum nächsten eilt, viele westliche Staaten und deren Konzerne Geschäfte und Profite machen, da werden Forderungen der einheimischen Bevölkerung nach Partizipation an dem Aufschwung und dem damit einhergehenden Wohlstand laut. Doch es gibt unzählige Baustellen: das Eigentum wird nicht ausreichend gewährleistet, erst vor wenigen Jahren gab es eine Reform, die es den Chinesen überhaupt möglich machte, ihr Eigentum besser vor Willkür zu schützen.
Menschenrechtsverletzungen sind in China gang und gäbe, laut Amnesty International verhängt alleine die chinesische Volksrepublik so viele Todesstrafen, wie der ganze Rest der Welt. Ein einsamer Spitzenrekord und der absolute Wahnsinn. Auch wenn dieser Link schon etwas älter ist, wer sich für dieses Thema interessiert wird auf den Seiten von Amnesty International fündig.

Das Land hat seinen Wohlstand zwei Phänomenen zu verdanken, die typisch sind für das 21. Jahrhundert: Völkerwanderungen, in China im Besonderen durch Millionen Wanderarbeiter gekennzeichnet, und der Globalisierung, der das rote Reich einen großen Teil seines neuen Vermögens zu verdanken hat. Spannungen und soziale Unruhen entstehen nun, weil arm auf reich trifft und die sichtbaren Wohlstandsunterschiede mit Hilfe der Mund-zu-Mund-Propaganda bis in's letzte Dorf China's getragen werden.

Über 100 Mrd. US-$ wurden alleine dieses Jahr bereits aus dem Ausland in China investiert. Von solchen Konjunkturprogrammen wagt so manch ein westlicher Politiker gar nicht zu träumen. Das zeigt sich natürlich in beeindruckenden Wachstumszahlen und in einem wachsendem Selbstbewusstsein.
Dabei gibt es wie oben beschrieben unglaublich viele Missstände. Leider konzentrieren sich unsere Medien viel zu sehr auf die positiven, die wirtschaftlichen Meldungen aus China. Es wird kein oder nur ein zu vernachlässigender Druck gegenüber dem großen Land in der Mitte aufgebaut. Es wird viel zu unkritisch und eingeschüchtert von den vermeintlich so großen Problemen in unseren Landen, USA und Europa, berichtet. Ausschließlich Positives wird in den Vordergrund gestellt.

Ganz anders sieht die Berichterstattung zu unseren Gefilden aus: Viele Schreckenszenarien um Währungsturbulenzen und Rezessionen geistern durch unsere Medien, ständig wird Angst geschürt. Ich frage mich warum das so ist und finde nur eine unzureichende Erklärung in dem Wandel, den die gesamte Medienlandschaft selbst durch das Internet erfahren muss. Wahrscheinlich sind es wegbrechende Einnahmen aus der Werbeindustrie, die den Verlagshäusern und den Radio- und Fernsehsendern zu schaffen machen und sie mithin immer wieder auf's Neue veranlassen, Hiobsbotschaften zu verbreiten. Schlechte Nachrichten haben sich schon immer gut verkauft heißt es meist ganz lapidar dazu. Das wird es wohl sein. Wenn es dem Nachbar schlechter geht als mir, dann bin ich zufrieden. Das selbe Prinzip setzt wohl auch ein, wenn es  um Menschen geht, die wir nicht persönlich kennen, Unternehmen aus anderen Regionen, anderen Staaten.

In dieses Bild passen die Meldungen aus China nicht hinein. Dort blühen die Landschaften, dort fließt Milch und Honig. Was für ein Quatsch, liebe Medien, mehr kritische Berichterstattung zu China ist erwünscht. Das ständige Verrücktmachen der eigenen Bevölkerung stößt mir persönlich sauer auf. Ein Bsp. ist die seit Jahren zu verfolgende Diskussion um einen schwachen € und einen schwachen US-$.
Lächerlich. Wo sind denn die Alternativen? Soll der Welthandel in Zukunft in Rubel berechnet werden, in türkischen Lira womöglich. Oder in chinesischen Yuan? Letzterer ist an den US-$ gekoppelt, was von der amerikanischen Regierung seit Jahren kritisiert wird. Fazit: Es gibt zum US-$ und zum € keinerlei brauchbare Alternative, so einfach ist das. All die Meldungen der letzen Jahre sind Kokolores. Ausufernde Staatsschulden in Griechenland haben überhaupt keine Bedeutung in unserer Welt, auf den Punkt gebracht interessiert das Land an Europa's Peripherie niemanden wirklich.

Viele Nachrichten in den heutigen Medien sind wenig bis gar nichts wert. Sie stehen isoliert im Raum, herausgerissen aus dem Gesamtkontext einer eng verwobenen und globalisierten Welt haben sie einen Mehrwert von wenigen Stunden, höchstens bis zur nächsten Meldung und stellen so oder so ohnehin nur die Einzelmeinung eines Journalisten oder Redakteurs dar.

Heute habe ich zur Abwechslung vielleicht etwas philosophischer geschrieben als sonst, allerdings brennen mir einige Themen einfach unter den Fingernägeln. Trotz oder gerade wegen den Turbulenzen: Immer entspannt bleiben und den Tag genießen!

Mein Fazit läßt sich in drei Kernpunkten zusammenfassen:
1. China ist zwar wirtschaftlich stark muss aber mit massiven Umbrüchen in seiner Gesellschaft rechnen. Nicht anders sieht es die Regierung in Peking und zensiert das Internet.
2. Die Medien berichten heimatbezogen zu negativ und China betreffend zu positiv.
3. Die €/$-Krise ist in der von den Medien dargestellten, nämlich dramatisierenden Form, nicht existent.

Bis zum nächsten Mal! Matthäus

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Führungschaos in der FDP

Die Liberalen befinden sich in der Krise. Das ganze Jahr 2011 stand unter keinem guten Stern für die Freie Demokratische Partei.
Viele verlorene Landtagswahlen führten dazu, dass sich das Personalkarussel innerhalb der Führungsspitze zu drehen begonnen hat. Erst gab der aktuelle Bundesaußenminister Guido Westerwelle seinen Parteivorsitz ab, Philipp Rösler übernahm. Nun verkündete auch der Generalsekretär Christian Lindner seinen Rücktritt, nachdem er durch unglückliche Äußerungen zu dem von Frank Schäffler initiierten ESM-Mitgliederentscheid unter Druck geriet.
Damit ist der Machtkampf innerhalb der FDP offen zu Tage getreten und es bleibt gleichzeitig fraglich, wie sich der Richtungsstreit zu dem Europäischen Stabilitätsmechanismus, kurz ESM, weiter entwickeln wird.

Samstag, 10. Dezember 2011

2011 - das Jahr des Protestes (2)

Jetzt brodelt es auch in Russland, wo die brutale Diktatur Putin's die Menschen zur Weißglut bringt und die manipulierte Parlamentswahl die Menschen auf die Straße bringt.

Erst vor kurzem schrieb ich an dieser Stelle wo sonst auf dieser Welt die Menschen gegen Ungleichheit, Unterdrückung und Maßlosigkeit revoltieren. Es scheint sich zu bestätigen, dass die Menschen unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft, Religion, Hautfarbe, Geschlecht etc. ein Leben in Unfreiheit auf Dauer nicht hinnehmen möchten und über kurz oder lang dagegen aufbegehren. Wie nervös auch die Staatsführung in China ist, kann man in unserer Presse schon seit Längerem verfolgen, in der immer wieder über die dortige Internetzensur berichtet wird, z.B. hier, hier und hier.

Kaum vorstellbar, dass das nächste Jahr ruhiger werden wird, auch wenn ich selbst natürlich keine Glaskugel zu Hause stehen habe.