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Sonntag, 3. Juli 2011

Warum wird Griechenland eigentlich gerettet?

Diese Frage stellen sich derzeit berechtigterweise viele Menschen. Nachdem Griechenland bereits vor einem Jahr mit Milliardenbeträgen unterstützt wurde, fließen jetzt schon wieder weitere Milliarden und im Herbst kommt, so wird es in der Presse verlautet, die nächste, dritte Tranche, 120 Milliarden €, so wird gemunkelt. Eine Summe bei der einem zweifellos schwindelig werden kann und die Zahl derjenigen die frustriert nach dem Sinn all der Maßnahmen fragen wächst täglich.
Im Grunde weiß ich es auch nicht, vielleicht ist es auch falsch eine Milliarde nach der nächsten in marode Staaten zu "investieren", wer kann das schon mit Gewissheit sagen?

Mein Erklärungsversuch für all die zahlreichen Rettungsmaßnahmen setzt bei der untergegangenen Lehman Brothers-Bank an. Diese ist, das ist Allgemeinbildung, im September 2008 pleite gegangen und hat in der Folgezeit zahlreiche andere, meist kleinere Banken mit in den Abgrund gerissen. Die Scherbenhaufen, die diese Megapleite hinterlassen hat, werden  bis heute rund um den Globus aufgekehrt. Und das wird traurigerweise auch noch eine zeitlang so weiter gehen, weil die Rettungsmaßnahmen für extrem angeschlagene systemrelevante Institute wie die amerikanische AIG, die deutsche Hypo Real Estate und andere Kredit- und Finanzinstitute unzählige Milliarden verschlungen haben und es der die Krise nicht verursachende Steuerzahler ist, der die Schäden entweder in Form höherer Steuern und Abgaben oder aber in Form einer sinkenden Daseinsfürsorge (Rentenkürzungen, Kürzungen bei den Sozialversicherungsleistungen, Schließung von Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen, Universitäten oder zumindest deren schlechtere Instandhaltung) tragen muss.
Das ist definitiv ein Skandal sondergleichen mit unzähligen Einzelschicksalen.

Wir leben in einer Zeit der großen Krise deren Folgen so erschreckend und weitreichend sind, wie sonst nur die Folgen die durch gewaltige Naturkatastrophen oder menschlich verursachte Tragödien, zu denen Kriege als ultima ratio menschlichen Versagens zu zählen sind, ausgelöst werden. Der Währungskommissar Olli Rehn spricht im Zusammenhang mit unserer heutigen Krise von der schwersten seit dem 2. Weltkrieg.
Ich glaube niemand wird ihm ernsthaft widerpsrechen.

Jedoch sind es all diese Milliarden die in guter alter Keynesianischer Manier weitere Wohlstandserosionen verhindern sollen. Hoffen wir also das Beste!

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