Dirk Müller alias Mr. Dax ist das Gesicht der Frankfurter Wertpapierbörse schlechthin. Berühmtheit erlangt hat Dirk Müller durch seine Vorhersage des Immobiliencrashs in Amerika im Jahre 2007. Ich habe nunmehr einige Interviews gefunden, in denen er von den Herausforderungen unserer Zeit spricht. Seit nunmehr drei Jahren und dem Zusammenbruch einiger einst namhafter Investmentbanken wie Bear Sterns und Lehman Brothers besteht aus Sicht des Mr. Dax eine grundsätzliche Krise unseres Geldsystems. Erstaunlich ist allemal, dass sich immer noch alle und so auch "Mr. Dax" freuen, wenn sie mehr $ und € im Portemonaie haben: Politiker, Banker, Kabarettisten vor allen aber die Weltuntergangspropheten wie sie ständig auf der Mattscheibe (Dirk Müller: hier, hier und hier) erscheinen. Ist es also wirklich so schlimm?
Die Medien, allen voran die Fernsehanstalten und die Presse haben sich mittlerweile seit über einem Jahr auf einen Sündenbock geeinigt und berichten gefühlt am meisten über ihn, einige Leser ahnen es, Andere wissen es, es handelt sich natürlich um Griechenland. Griechenland, das sich für seine antike Historie und die Erfindung der Demokratie nichts kaufen kann, hat durch verbrecherische Bilanztricksereien seinen Staatshaushalt geschönt. Mitgeholfen und mitverdient hat dabei vor allem Goldman Sachs, die Investmentbank, welche die Finanzkrise überstanden hat und gestärkt aus ihr hervorgegangen ist. Auch die Investmentlegende Warren Buffett kaufte sich ein, was in Finanzkreisen als großer Vertrauensbeweis gilt.
Im Schatten von Griechenland wurden inzwischen auch Irland und Portugal gerettet, mit dem Unterschied das Letztere aus dem Rettungsfonds EFSF gerettet wurden, Griechenland jedoch nicht, was einen Automatismus bezüglich der Nachschusspflicht ausschließen soll.
Ob es letzten Endes zu einer Umschuldung, einem Schuldenschnitt, einem Austritt Griechenlands oder einem Aufbrechen der Währungsunion kommen wird, kann man derzeit nicht eindeutig beantworten. Sicher ist nur, dass die Banken, die in all diesen Ländern kräftig investiert sind, mitentscheiden werden.
Mein Fazit an dieser Stelle ist also, dass wir es auch drei Jahre nach dem Platzen des amerikanischen Immobilienbooms wegen den milliardenschweren Investments immer noch mit einer Bankenkrise zu tun haben. Die Banken, als größte Gläubigergruppe, haben die €-Peripherie-Länder kräftig unterstützt und die riesigen Staatsschulden erst ermöglicht. Nun erknennen wir alle, dass die Forderungen lediglich auf dem Papier stehen, eingetrieben werden können diese nicht. (Im Übrigen ist es um Amerika und Deutschland nicht besser bestellt. In beiden Ländern mussten enorme Rettungspakete für Banken und die Realwirtschaft geschnürt werden und schraubten die Verschuldung gehörig nach oben.)
Faktisch sind alle westlichen Länder inklusive Japan pleite. Nur sagt dies so kaum jemand. Im Falle Amerikas führte die eigene geplatzte Immobilienblase in's Verderben, riss deutsche Banken und letzten Endes die Bundesrepublik ebenfalls mit und kotzt sich an den €-Peripherie-Ländern bis heute aus. Der Unterschied zu Griechenland ist jedoch, dass man den Schuldigen eindeutig bei den Banken lokalisieren kann, während Griechenland selbst erst durch eine korrupte Staatsobrigkeit an viele EU-Gelder kam.
Da ich mich nicht zu den raffgierigen Scharlatanen und Weltuntergangspropheten zähle kann ich nur hoffen, dass die Staaten und Banken eines Tages ihre Probleme in den Griff bekommen. In dem Video, das ich unten eingebettet habe geht es thematisch nicht um die Staatsschuldenproblematik, der Dreiteiler zeigt aber eine rege Diskussion um die sicherste und rentabelste Kapitalanlage in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.
Super Videos entdecken Sie immer. Ich finde die Oma in dem Beitrag so klasse. Die ist richtig gut drauf. Von der kann man was lernen.
AntwortenLöschenDanke für den neuerlichen Beitrag, Tim. Stimmt, ich mein, das man von ihr was lernen kann. Echt wunderlich wie selbstbewusst die Alte ;) mit 87 ist, in die Sendung geht und die gestandenen Finanzprofi's zum Schwitzen bringt (=> "Banker und Börsianer haben keine Ahnung von Aktien", so was muss man erst einmal bringen)!
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