Folgende Konstellationen machen die am kommenden Dienstag stattfindende Parlamentswahl in Israel spannend:
2. Demokratieverdrossenheit - Die israelische
Bevölkerung hat zum Teil jahrzehntelangen Terror und Krieg satt und so ist es
nicht verwunderlich, dass infolgedessen eine Mehrheit der Bevölkerung kein
Problem damit hat, dass eine Art Zweiklassen-Gesellschaft entstanden ist, in
der arabisch-stämmige Israelis nur noch eingeschränkten Zugang zu Staatsämtern
hat. Hier ein Artikel des jüdisch-amerikanischen Bloggers Richard Silverstein, der auf die Ergebnisse einer entsprechenden Umfrage Bezug nimmt.
3. Neue US-Außenpolitik - Nicht auszuschließen ist, dass sich
die USA aus dem Nahen Osten zurückziehen – die eigene Energiesicherheit
ist infolge des Rohstoffbooms zunehmend gesichert. Die Folge für Israel:
Amerika muss nicht mehr den Polizisten im Nahen Osten spielen und könnte mehr und
mehr die Zuschauer-Rolle einnehmen – einen Automatismus – immer wenn Israel
Probleme mit seinen Nachbarn oder Terrorgruppen (Hamas, Fatah, Hizbollah) oder
dem Iran hat, hilft der befreundete große Bruder von der anderen Seite des
Atlantiks, dürfte es in Zukunft nicht mehr so leicht geben.
4. Eiszeit zwischen den Regierungschefs - Netanjahu stellte sich im
US-Präsidentschaftswahlkampf auf die Seite Romneys. Wie dieser Artikel der gesellschaftspolitisch links orientierten Zeitung Haaretz aufzeigt, rächt sich
Obama nun seinerseits mit Desinteresse und drückt insb. seine Verärgerung
hinsichtlich der seit Ewigkeiten stockenden Friedensbemühungen aus
(Siedlungspläne).
Der zu Punkt 4 verlinkte Artikel der Haaretz ist nicht frei lesbar, wer sich allerdings kostenlos registriert kann bis zu 10 Artikel im Monat, also auch diesen, kostenlos in voller Länge lesen.