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Mittwoch, 8. Februar 2012

Bürgerkrieg in Syrien


Baschir al-Assad steht mit dem Rücken zur Wand. Immer neue erschütternde Videos und Berichte aus Syrien zeigen ein Land in bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen. Der Diktator zeigt sich wie von einem Diktator nicht anders zu erwarten ist von seiner ganz brutalen Seite und setzt Militärs und Schlägertrupps ein um die Bevölkerung einzuschüchtern und die Rebellen und Oppositionelle niederzuschlagen.
Mit bitterbösem Humor versuchen diese nun hierauf zu antworten.
Währenddessen scheiterte der Versuch Sanktionen der Staatengemeinschaften in der UN am Veto der beiden Großmächte Russland und China. Alles Andere wäre auch eine zu große Überraschung. Und so bleibt es bei den bisher verhängten Sanktionen durch die EU und die arabische Liga die diese in letzter Zeit noch einmal verschärften. Die USA schließen derweil ihre Botschaft in Damaskus.
Ob diese Maßnahmen ihre Früchte tragen werden bleibt mehr als fraglich. Gerade Diktatoren haben immer ein sehr loyales Umfeld und Netzwerk und darüber hinaus auch die notwendige Geduld und Zeit um eine internationale Isolation auszuhalten.
Einen Automatismus bei dem militärischen Eingreifen der NATO und der USA wird es auch nicht geben. Zu viele Einsätze gerade im Nahen Osten haben in den letzten Jahren Geld und Energie gekostet. Auch der renommierte Nahost-Experte Peter Scholl-Latour sieht derzeit keine Grundlage fürein militärisches Eingreifen und empfiehlt, so kann man das Interview interpretieren,dem Westen derzeit die Beobachterrolle.

Ich beobachte das Geschehen in Arabien schon seit dem Ausbruch der arabischen Revolution Anfang des letzten Jahres. Es fing in Tunesien an, wo die junge Bevölkerung sich mithilfe von facebook und twitter organisierte und auf die Straße ging. Schnelle Erfolge stellten sich ein. Diktatoren wurden gestürzt, so in Ägypten und in Lybien. Nun befindet sich Syrien vor dem Hintergrund eskalierender Gewalt im Fokus der Medien. Aus meiner Sicht hat der arabische Raum eine weiterhin schwere Zeit vor sich. Es gibt viel Unruhe, die zum Teil auch durch die Veröffentlichung der amerikanischen Depechen ausgelöst wurde, als viele Machenschaften der Diktatoren an’s Licht kamen was die Nervosität innerhalb der alten Machteliten nachvollziehbar macht.
Grundsätzlich ist es den arabischen Völkern zu wünschen, ein Leben in Freiheit und im Wohlstand zu führen, so wie wir im Westen es seit Langem gewohnt sind. Leicht, das zeigen die Fußball-Krawallen in Ägypten, ist der Weg aber mit Sicherheit nicht. Es könnten noch etliche weitere unruhige Jahre im Nahen Osten folgen. Viel zu lange dauerten die bleiernen Jahre der wirtschaftlichen Stagnation in den Diktaturen. Niemand hat Erfahrung mit der Demokratie.
Trotzdem: Davon mal abgesehen überraschen die Vorkomnisse doch ganz allgemein gesprochen. Positiv muss festgehalten werden, dass es zu den Aufständen kam, wurde uns hier im Westen doch immer eingeredet, dass die muslimischen Völker eher freiheitsavers orientiert sind bzw. waren. Das Gegenteil wurde nun bewiesen. Nun wartet jede Menge Arbeit auf die hiesigen Nahost-Experten und Millitärstrategen. Es wird nicht leicht bei all den vielen unterschiedlichen ethnischen Gruppierungen einen friedlichen Weg zu gehen. Zu wünschen wäre es den Muslims, ob es ihnen gelingt liegt in erster Linie natürlich in deren Händen. Zumindest in Syrien sieht es düster aus.

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